Die Philharmonie Essen präsentierte unter dem Titel „The Women’s Voice” vier gewaltige Musikerinnen aus Brasilien, Mali, Türkei und Israel.
Diese vier unverwechselbaren Künstlerinnen sind nicht nur musikalisch exzellent, sondern engagieren sich auch für die Rechte, Gleichberechtigung und Freiheit von Frauen in ihrer Heimat.
Women’s Voice Mali: Fatoumata Diawara
Am Abend des 12. Dezember 2024 war es nun soweit: Das zweite Konzert der Reihe mit Fatoumata Diawara stand auf dem Programm. Interessierte Schülerinnen unserer Oberstufe konnten es kaum erwarten die Künstlerin auf der Bühne zu erleben.
Im Vorfeld war die Autorin und Filmemacherin Tsitsi Dangarembga zu Gast in der Philharmonie. Man konnte Ausschnitten aus ihren Büchern folgen und Fragen stellen.
Die Schülerinnen unserer Oberstufe waren begeistert von der Persönlichkeit dieser Frau. Abschließend gab es eine Videobotschaft von Fatoumata Diawara, in welcher sie ihre Beweggründe für dieses Konzert erklärte.
Aufgeregt und mit voller Neugier ging es nun zum Konzert. Der Saal füllte sich bis auf die hintersten Reihen. Dann kam sie auf die Bühne: Fatoumata Diawara. In Kombination mit dem Bühnenlicht hatte ihr prachtvolles Bühnenoutfit etwas engelhaftes. Das Konzert begann sehr gefühlsbeladen und langsam. Sie sprach zwischen den Liedern immer wieder mit dem Publikum über die Stellung der afrikanischen Frau, der Genitalverstümmelung und Herabwürdigung von Frauen im allgemeinen.
Da Diawara in ihrer Muttersprache Bambara singt, verstanden die meisten Zuhörer nichts, doch es lag etwas Magisches in der Luft.
Es war ihr wichtig zu erklären, warum sie singen musste, also sprach sie: I am talking to you as a survivor … In diesem Moment war der Bann gebrochen und die vorher gediegen im Rhythmus klatschende Zuhörerschaft wurde zu einer tobenden Menge: Alle standen auf, klatschten und tanzten.
Das Konzert war ein tolles Erlebnis für unsere Schülerinnen, da sie live erleben konnten, wozu eine Frau imstande ist.
Women’s Voice Türkei: Serenad Bağcan
Am Abend des 24. Januar 2025 war es wieder soweit: Das dritte Konzert der Reihe mit Serenad Bağcan, der Nichte der berühmten türkischen Volksmusikerin Selda Bağcan, zusammen mit dem Klaviervirtuosen Fazıl Say, stand auf dem Programm.
Interessierte Schüler*innen unserer Oberstufe waren sehr gespannt auf dieses Duo und hatten hohe Erwartungen.
Im Vorfeld waren die beiden Künstler*innen zusammen mit der Autorin Emine Sevgi Özdamar zu Gast in einem Künstler*innen-Gespräch. Man konnte Ausschnitten aus Özdamars Buch „Mutterzunge“ lauschen, Fragen stellen und Dank Fazıl Say viel lachen. Die Stimme der Frauen zu sein, die ihre Stimmen nicht erheben können, ist den beiden Künstler*innen sehr wichtig.
Die Schüler*innen unserer Oberstufe waren begeistert von diesem Trio und bemerkten im Anschluss, wie gewitzt Say sei.
Mit dem zweiten Läuten kündigte sich der Beginn des Konzerts an und die Aufregung unserer Schüler*innen stieg. Der Saal füllte sich bis auf die hintersten Reihen: AUSVERKAUFT!
Dann kamen sie auf die Bühne: Serenad Bağcan und Fazıl Say. Fazıl Say hatte sich zehn Dichterinnen ausgesucht. Die Gedichte erzählen von ihren Kämpfen und Sorgen, ihrem Wunsch nach Frieden, Liebe und Freiheit.
Während Say mit dem Klavier eins wird, interpretiert Bağcan mit ihrer lieblichen Stimme die türkischen Verse .
Dieses Mal sind unsere Schüler*innen auf eine andere Art und Weise verzaubert. Die Musik hat etwas Mystisches.
Das Konzert war ein tolles Erlebnis für unsere Schülerinnen, da sie live erleben konnten, dass Musik, obwohl sie in einer anderen Sprache ist, berühren kann.
Wir freuen uns schon jetzt auf das nächste Konzert der Reihe „The Women’s Voice”!