Die Gesamtschule Bockmühle bietet in der Jahrgangsstufe 12 einen Projektkurs an, der sich mit einem wichtigen Thema befasst:
Wie können Sprachbarrieren im Schulalltag mehrsprachiger Schüler*innen abgebaut werden?
Der Kurs kombiniert wissenschaftliches Arbeiten mit der Selbstermächtigung der Jugendlichen, die als Expert*innen ihrer eigenen Lebenswelt auftreten.
Der Projektkurs verfolgt drei zentrale Ziele:
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- Sprachliche Barrieren an der GE Bockmühle abbauen
- Wissenschaftliches Arbeiten erlernen
- Selbstermächtigung fördern
Die Methode der Youth Participatory Action Research (YPAR) ermöglicht den Schüler*innen, an allen Schritten der Forschung mitzuwirken.
In Kleingruppen entwickeln sie Forschungsfragen, z. B. zur Kommunikation in der Schule oder zu Unterrichtsmethoden, und erarbeiten Interviewleitfäden, um unterschiedliche Perspektiven einzufangen.
Ihre Forschungsprojekte gehen ein Schuljahr lang.
Besuche an den Universitäten Duisburg-Essen und Münster
An der Universität Duisburg-Essen nahmen die Schüler*innen an einer Vorlesung von Prof. Dr. Anja Weiß teil. Dort lernten sie, wie man offene Fragen formuliert und eine vertrauensvolle Interviewatmosphäre schafft.
Anschließend stellten sie ihre Projekte im Hörsaal vor Studierenden vor und erhielten in einer Austauschrunde wertvolle Rückmeldungen von Studierenden, die sie bei der Weiterarbeit unterstützen.
In Münster präsentierten die Schüler*innen ihre Interviewleitfäden erneut und probierten sie in praxisnahen Übungen aus. Dabei führten sie Interviews mit Studierenden, die sie beobachteten und konstruktives Feedback gaben.
So konnten die Jugendlichen ihre Gesprächsführung und ihre Leitfäden gezielt verbessern.
Warum ist das Projekt wichtig?
Die Gesamtschule Bockmühle liegt in einem Umfeld, in dem viele Schüler*innen eine Migrationsgeschichte haben und mehrsprachig aufwachsen.
Der Projektkurs zeigt, wie Mehrsprachigkeit als Stärke genutzt werden kann.
Gleichzeitig vermittelt er wissenschaftliches Arbeiten und gibt den Jugendlichen die Möglichkeit, sich aktiv für mehr Chancengleichheit und eine bessere Kommunikation im Schulalltag einzusetzen.
Mit Unterstützung der Universitäten Duisburg-Essen und Münster ist der Kurs ein wichtiger Schritt, um Sprachbarrieren abzubauen und die Perspektiven mehrsprachiger Schüler*innen sichtbar zu machen.